Um sich im komplexen internationalen Handel zurechtzufinden, ist ein fundiertes Verständnis der verschiedenen Handelsbedingungen, allgemein als Incoterms (International Commercial Terms) bezeichnet, erforderlich. Diese Begriffe sind standardisierte Definitionen der Internationalen Handelskammer (ICC), die den globalen Handel erleichtern sollen, indem sie die Verantwortlichkeiten von Käufern und Verkäufern im Warenverkehr klären. Hier finden Sie eine Erläuterung einiger der am häufigsten verwendeten Handelsbedingungen:

1. EXW (Ab Werk)

Ab Werk Der Verkäufer liefert, wenn er die Ware dem Käufer auf seinem Gelände oder an einem anderen benannten Ort (z. B. Werk, Fabrik, Lager usw.) zur Verfügung stellt. Der Verkäufer muss die Ware weder auf ein Abholfahrzeug verladen noch für den Export freimachen, sofern eine solche Freigabe erforderlich ist.

2. FOB (Frei an Bord)

Kostenlos an Bord bedeutet, dass der Verkäufer die Ware an Bord des vom Käufer benannten Schiffes verladen muss. Kosten und Gefahr werden an der Reling des Schiffes geteilt. Der Verkäufer muss die Ware für den Export freimachen. Diese Klausel kann nur für den See- oder Binnenschiffstransport verwendet werden.

3. CIF (Kosten, Versicherung und Fracht)

Kosten, Versicherung und Fracht Der Verkäufer liefert die Ware an Bord des Schiffes oder beschafft die bereits gelieferte Ware. Das Risiko des Verlusts oder der Beschädigung der Ware geht mit der Ankunft an Bord des Schiffes über. Der Verkäufer muss die Kosten und Frachtkosten für den Transport der Ware zum benannten Bestimmungshafen übernehmen und tragen. Der Verkäufer schließt außerdem eine Transportversicherung ab, um das Risiko des Käufers für Verlust oder Beschädigung der Ware während des Transports abzudecken.

4. DAP (Geliefert am Bestimmungsort)

Lieferung am Bestimmungsort bedeutet, dass der Verkäufer liefert, wenn die Ware dem Käufer auf dem ankommenden Transportmittel entladebereit am benannten Bestimmungsort zur Verfügung gestellt wird. Der Verkäufer trägt alle Risiken, die mit der Beförderung der Ware zum angegebenen Ort verbunden sind.

5. DDP (Geliefert verzollt)

Geliefert verzollt bedeutet, dass der Verkäufer die Ware liefert, wenn sie dem Käufer zur Verfügung gestellt wird, zur Einfuhr freigemacht auf dem ankommenden Transportmittel und entladebereit am benannten Bestimmungsort. Der Verkäufer trägt alle Kosten und Risiken, die mit der Beförderung der Ware zum Bestimmungsort verbunden sind, und ist verpflichtet, die Ware nicht nur für die Ausfuhr, sondern auch für die Einfuhr freizumachen, alle anfallenden Zölle sowohl für die Ausfuhr als auch für die Einfuhr zu entrichten und alle Zollformalitäten zu erledigen.

6. FCA (Frei Frachtführer)

Freier Träger Der Verkäufer liefert die Ware, für den Export freigegeben, an den vom Käufer benannten Spediteur am benannten Ort. Wichtig ist, dass der gewählte Lieferort die Verpflichtungen zum Be- und Entladen der Ware an diesem Ort beeinflusst. Erfolgt die Lieferung auf dem Gelände des Verkäufers, ist dieser für das Beladen verantwortlich. Erfolgt die Lieferung an einem anderen Ort, ist der Verkäufer nicht für das Entladen verantwortlich.

Das Verständnis dieser Bedingungen hilft den am internationalen Handel beteiligten Parteien, ihre Verantwortlichkeiten klar zu definieren, das Risiko rechtlicher Komplikationen zu reduzieren und reibungslosere Transaktionsprozesse zu gewährleisten. Diese Bedingungen werden von der ICC regelmäßig aktualisiert und verfeinert, um Änderungen der globalen Handelspraktiken Rechnung zu tragen. Für einen detaillierteren Überblick und Aktualisierungen empfiehlt es sich, direkt die Richtlinien der Internationalen Handelskammer zu den Incoterms zu konsultieren.